Deutsche Post in Polen
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Deutsche Post in Polen
Die ersten Versuche zur Einrichtung einer deutschen Landes-Postanstalt in Russisch-Polen (Kongresspolen) bzw. (Weichselland) wurden schon im Oktober 1914 gemacht, als das deutsche Heer von Südwesten aus gegen Warschau vorzustoßen versuchte. Zu diesem Zwecke wurde das gesamte russischpolnische Gebiet der OPD Oppeln unterstellt. Die damals in rascher Aufeinanderfolge eingerichteten ersten 12 deutschen Postämter in Russisch-Polen gingen aber fast sämtlich schon nach kurzer Zeit wieder ein, als das deutsche Heer Südwestpolen räumte, um von Nordosten aus erneut auf Warschau vorzudringen.
Deutsche Post- und Telegraphenverwaltung im General - Gouvernement Warschau
Mit Einrichtung einer Landes-Zivilverwaltung in den eroberten Gebietsteilen traten dann vom 5. Januar 1915 ab neue Post-und Telegrapheneinrichtungen in diesem Gebiet in Wirksamkeit. die anfangs der OPD in Posen unterstellt, dann zur “Deutschen Post- und Telegraphenverwaltung im Generalgouvernement Warschau” umgebildet wurden. Ihr Sitz war erst in Kalisch, (am 3. September1915 nach Warschau verlegt). Ihre erste Aufgabe war die Postversorgung der Besatzungsbehörden und Truppen. Die Leitung lag in der Hand eines Präsidenten.
Auf dem Lande wurden außerdem in gewissem Umfange Poststellen (nach Art der deutschen Posthilfstellen) eingerichtet.
In “Gen.-Gouvernement Warschau" existierten während des 1. Weltkrieges insgesamt 76 Kaiserlich Deutsche Postämter.
Am 15. Juli1915 wurde auch der Landespostdienst aufgenommen. Die Kaiserlich Deutsche Post beschränkte die Beförderung der Postsachen nur auf die ihre Postämter. Die bedeutete, dass die Bestellung der Postsachen nur von Postamt zu Postamt erfolgte.
Zur Freimachung der Sendungen wurden deutsche Freimarken mit dem Aufdruck „Russisch-Polen" verwandt, der später in ,Gen. Gouv. Warschau" geändert wurde. Erhoben wurden deutsche Gebührensätze, auch im Verkehr mit Deutschland.
Polnische Lokalpost
Die Weiterleitung dieser Postsachen an private Personen innerhalb der Postorte oder in die kleinen Ortschaften wurde durch dafür zuständige besondere Einrichtungen wie z.B. Stadtpostämter, Freiwillige Feuerwehr usw. vorgenommen. Diese erhoben hierfür teilweise zusätzliche Gebühren.
Diestbetrieb
Zugelassen waren gewöhnliche und eingeschriebene offene Briefsendungen, Postanweisungen bis 800 M. und in dringenden Fällen Telegramme. Alle Sendungen mußten zunächst in deutscher Sprache abgefaßt sein, später wurden auch die polnische Sprache sowie Zeitungen, Wertbriefe und Pakete zugelassen und der Postscheckdienst eingerichtet.
Literatur
- Schranke: “Geschichte der deutschen Feldpost im Kriege 1914/18". Verlag der Reichsdruckerei, Berlin 1921; Archiv t S.33ff., 1918 S. 169ff., 220ff., 1933 S. 13, 1940 S. 25ff.
- Handwörterbuch des Postwesens. Hrsg: Bundesministerium für des Post- und Fernmeldewesen, Frankfurt a.M. 1953
- Verzeichnet in jedem Michel Deutschland-Spezial-Katalog, Stichwort Deutsche Besatzungsausgaben 1914-1918 (Postgebiet Ob. Ost)
Siehe Auch
- Deutsche Post in China
- Deutsche Post in Marokko
- Deutsche Post in der Türkei
- Deutsche Post in Belgien
- Deutsche Post in Polen
- Deutsche Post Ober-Ost
- Deutsche Post in Rumänien
Weblinks
- http://www.arge-dt-besetzung-wk1.de/unsere-forschungsgebiete/deutsche-post-in-polen/
- http://de.wikipedia.org/wiki/Germania_%28Briefmarke%29#Deutsche_Auslandspost.C3.A4mter
- http://www.stampsx.com/
- http://www.phila-lexikon.de/phila_d.html (Deutsche Besatzungsausgaben)
- http://www.bills-bunker.de/150801.html (in englisch)