Organisation der Deutschen Post

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Inhaltsverzeichnis

Kurze Deutsch-Deutsche Geschichte

Nach der Kapitulation im Mai 1945 löst am 23. Mai die Alliierte Kontrollkommission die Deutsche Reichsregierung ab. Deutschland wird aufgeteilt in die britische, amerikanische, sowjetische und französische Zone, Groß-Berlin in vier Sektoren,. Amerikanische Truppen räumen Sachsen und Thüringen. In Berlin wird der Alliierte Kontrollrat eingerichtet. Die Gebiete östlich von Oder und Neiße werden unter polnische Verwaltung gestellt. Mit dem Wiederaufbau kann begonnen werden.

In der sowjetisch besetzten Zone (SBZ) vollzieht sich der Aufbau des staatlich-politischen Lebens schneller als in den anderen Zonen. Die sowjetische Führung hatte vorgesorgt und schon während des Krieges die “Gruppe Ulbricht” in Moskau geschult.

Am 9. Juni 1945 wird die Sowjetische Militär Administration in Deutschland (SMAD) eingerichtet. Die “Deutsche Zentralverwaltung”, darunter auch das Nachrichtenwesen, ist ab dem 27. Juli 1945 zuständig für die gesamte SBZ.

Die Einrichtung der “Deutschen Wirtschaftskommission” (DWK) diente seit dem 14. Juni 1947 der Lenkung der Wirtschaft. Sie regelte u.a. die Zulassungen für Sendungen im Paket- und Geldverkehr mit den Westzonen, sorgte für Einschränkungen im Warenverkehr innerhalb der SBZ und im Verkehr mit dem sowjetisch besetzten Sektor von Groß-Berlin. Währungsreform

Nachdem im Kontrollrat Besprechungen über eine gemeinsame Währungsreform scheiterten, wird in den drei Westzonen unter größter Geheimhaltung eine Währungsreform vorbereitet und am 21. Juni 1948, in Berlin (West) am 25. Juni durchgeführt. Für die SBZ mußte die Militärverwaltung nun schnellstens auch eine Währungsreform in der DDR durchführen. In so kurzer Zeit konnten keine neuen Banknoten gedruckt werden. Die Bürger der DDR erhalten zwischen dem 24. und 28. Juni als Übergangslösung, die sogenannte Kuponmark. Offizieller Tag der Währungsreform ist der 26. Juni 1948. Briefmarken werden mit einem Bezirksstempel überdruckt. Die wirtschaftliche Trennung ist vollzogen. Die unterschiedlichen Formen der Wirtschaftslenkung, im Osten die Planwirtschaft, im Westen die Marktwirtschaft, führten zu noch größeren Gegensätzen.

Berlin Blockade

Nach dem Auszug der Sowjets aus dem Alliierten Kontrollrat am 20. März 1948 beginnt am 24. Juni die Blockade Berlins, die bis zum 23. Mai 1949 dauert. Die Versorgung Westberlins erfolgt bis zum 30. September 1949 über eine Luftbrücke durch die westlichen Alliierten. Die westlichen Alliierten verfügen eine Gegenblockade. Die britische und die amerikanische Militärregierung sperren am 04. April 1949 den Transitverkehr für Güter aus Westdeutschland. Der Export von Gütern in die SBZ ist verboten.

Die Postkunden in der Bizone zahlen ein Notopfer Berlin. Auf jede Postsendung muß ein zusätzliches 2-Pfennig-Postwertzeichen geklebt werden.

Grundgesetz

Dem Inkrafttreten des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland (BRD) am 23. Mai 1949 folgt am 7. Oktober 1949, mit der Konstituierung des deutschen Volksrates, die Gründung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Aus der Zonengrenze wurde nun eine Staatsgrenze.

1950 beschließt der Bundestag den Beitritt zum Europarat. Berlin (West) wird in die Ordnungsgewalt der Bundesrepublik einbezogen. Die oberste Gewalt liegt noch bei den vier Mächten. Die Ostblockstaaten nehmen die DDR in den “Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe” “COMECON” auf. Während die westdeutsche Wirtschaft von den Siegermächten Starthilfen erhält, wird die DDR zu Zahlungen an den Rat verpflichtet.

Kalter Krieg

1951 wird in der BRD der Bundesgrenzschutz aufgestellt. Die BRD wird Mitglied im Europarat. Die Westmächte beenden formell den Kriegszustand mit Deutschland. Die Volkskammer der DDR fordert den Bundestag der BRD zu gemeinsamen Maßnahmen auf. Sie macht den Vorschlag über Beratungen zu einem Friedensvertrag. Der Bundestag verlangt in beiden Fällen den Vorrang von freien Wahlen unter internationaler Kontrolle.

1952 löst der “Deutschlandvertrag” zwischen der BRD und den Westmächten den Besatzungsstatus auf und bezieht die BRD in die Europäische Gemeinschaft ein. Die DDR stellt eine “Kasernierte Volkspolizei” auf.

1953 setzt die DDR eine Erhöhung der Arbeitsnormen fest, es kommt zum Aufstand (17.Juni) der von sowjetischen Truppen niedergeschlagen wird. Die UdSSR und die DDR beenden in einem Vertrag weitere Reparationsleistungen.

1954 Die BRD nimmt das “Gesetz über die Wehrhoheit” an. Die Westmächte erkennen die BRD als einzige rechtmäßig entstandene freie Deutsche Regierung an und erklären Westberlin zum Bestandteil des Landes. Die BRD wird Mitglied in der Westeuropäischen Gemeinschaft (WEU) und der NATO. Aus Besatzungstruppen werden verbündete Verteidigungskräfte. Die DDR wird von der UdSSR als souveräner Staat anerkannt.

Zu dieser Zeit gibt es in der BRD acht selbständig arbeitende Postverwaltungen: die Bundespost, die Bundespost-Berlin, die Militärfeldposten der Briten, Amerikaner, Franzosen und Kanadier. Später kommen noch die Belgier und Niederländer hinzu.

1955 Volksabstimmung im Saargebiet zum Anschluß an die BRD. Die DDR wird Mitglied im neugegründeten Warschauer Pakt als Gegengewicht zur NATO. Die UdSSR anerkennt die Souveränität der DDR. Sie beschließt die Aufstellung der Nationalen Volksarmee (NVA).

1956 Der Bundestag beschließt die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht.

1957 wird das Saarland zum 10 Bundesland der BRD. In Rom werden die Verträge der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft unterzeichnet. In der DDR wird das “Passgesetz der DDR” gegen die Republikflucht eingesetzt.

Berliner Mauer

1961 Die DDR erhält die volle Souveränität auf die Zugangswege von und nach Berlin. Die Fluchtbewegung aus der DDR und Ostberlin nach Westen verstärkt sich und führt am 13. August zur Errichtung der Berliner Mauer. Die Flucht ist, wenn nötig, mit Waffengewalt zu verhindern. Westberliner dürfen nicht mehr in den Ostsektor. Für Bundesbürger gilt dieses Verbot nicht.

1964 Ostdeutsche Rentner erhalten eine Besuchserlaubnis zur Reise in die BRD.

1967 In der DDR betont das Staatsbürgerschaftsgesetz die Eigenstaatlichkeit.

1968 In der BRD treten die Notstandsgesetze in Kraft. Die DDR gibt sich eine neue Verfassung. Einführung von Paß- und Visumzwang von und nach Westberlin.

1970 Erstes Treffen von Bundeskanzler Willy Brandt mit dem Staatsratsvorsitzenden Stoph in Erfurt, zweites Treffen in Kassel.

1971 unterzeichnen Egon Bahr (BRD) und M. Kohl (DDR) in Ostberlin das Transitabkommen über den Verkehr zwischen der BRD und Westberlin.

1972 kommt es zu einem ersten Staatsvertrag zwischen der BRD und der DDR, den “Verkehrsvertrag”. Das Viermächteabkommen über Berlin wird unterzeichnet. Zahlreiche Staaten nehmen diplomatische Beziehungen mit der DDR auf.

1973 Der Bundestag billigt das Ratifikationsgesetzt zum Grundvertrag mit der DDR. Breschnew zu Gast in der BRD. DDR-Volkskammer stimmt dem Grundvertrag mit der BRD zu. Aufnahme von DDR und BRD in die UNO.

1974 Die USA und die DDR nehmen diplomatische Beziehungen auf.

1975 DDR und BRD unterzeichnen die Schlussakte der KSZE (Konferenz für die Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) in Helsinki. Zwischen der BRD und der DDR werden Verkehrsvereinbarungen unterzeichnet.

1976 Am 20. März wird das Abkommen über Post- und Fernmeldewesen zwischen der DDR und der BRD unterschrieben.

1987 Honeker zum ersten Mal in der BRD zu Gast.

1988

(17. Januar.) Bei offiziellen Gedenkkundgebungen für Karl-Liebknecht und Rosa Luxemburg in Ostberlin werden über 100 Mitglieder der DDR-Friedensbewegung festgenommen.

1989 (Juli/Oktober) Fluchtwelle von DDR-Bürgern über Ungarn nach Österreich, weiter in die BRD. (10.09) Ungarn erlaubt allen DDR-Bürgern die Ausreise und hält die Grenzen weiter offen. (August/Oktober) DDR-Flüchtlinge suchen Zuflucht in der Vertretung der BRD in Ostberlin und in den Botschaften in Budapest, Prag und Warschau, alle dürfen schließlich ausreisen.

(13. August) Demonstration in Ostberlin am Jahrestag des Mauerbaus. (26. und 30. August) DDR-Regierung lehnt Reformvorschläge nach Vorbild von Polen und Ungarn ab.

(September) Gewaltsame Auflösung von Demonstrationen oppositioneller Kreise in Ostberlin.

(24. September) Oppositionelle Gruppen in der DDR treffen sich in Leipzig.

Das Ende

(6. Oktober 1989) zum 40-Jahrestag der DDR-Gründung kommt Gorbatschow nach Ostberlin und fordert die Regierenden zu Reformen auf.

(7. Oktober ) Große Parade in Ostberlin vor den Machthabern der DDR und ihren Ehrengästen. Massendemonstration werden von der Polizei gewaltsam aufgelöst. Nach dem “Neuen Forum” und dem “Demokratischen Aufbruch” wird die “SPD” in der DDR gegründet.

(9. Oktober) Die DDR-Führung muß nach Gorbatschows Besuch erkennen, dass mit einer Unterstützung gegen das Volk durch die UdSSR nicht zu rechnen ist. Man traut sich nicht mehr, gegen die Massendemonstration in Leipzig vorzugehen. Der Anfang vom Ende ist erreicht. Weitere Demonstrationen finden in Ostberlin, in Dresden und wieder in Leipzig statt.

(18. Oktober) Egon Krenz wird neuer Generalsekretär der SED. (24. Oktober ) Die Volkskammer wählt Krenz zum Staatsratsvorsitzenden.

(1. November.) In Ostberlin demonstrieren 1 Million Menschen.

(8.November) Die DDR-Regierung tritt zurück, der Dresdener SED-Chef Modrow wird Nachfolger von Stoph. Das neue Zentralkomitee öffnet die Grenzen.

(11. November ) Fast alle Menschen strömen in die BRD und nach Westberlin.

(13. November ) Aufhebung der Grenzsperrzone, einer Zone von 30 km Tiefe entlang der Zonengrenze, in der kaum noch Bürger wohnen.

(17. November ) Amtsantritt der Regierung Modrow. Massendemonstration mit der Forderung nach Wiedervereinigung. Am 1. Dezember 1989 wird die führende Rolle der SED aus der Verfassung gestrichen. Die Regierung Krenz, mit Politbüro und Zentralkomitee tritt zurück.

(11. Dezember ) Aus den Gefängnissen werden 15.000 politische Häftlinge amnestiert und freigelassen.

(17. Dezember ) Aus der SED wird die SED-PDS.

(19. Dezember ) Die beiden Regierungen treffen eine Vereinbarung zu einer Vertragsgemeinschaft.

(24. Dezember ) Der Visumszwang und der Zwangsumtausch bei der Einreise in die DDR fallen weg. Nun dürfen auch offiziell Westler in den Ostteil Deutschlands.

1990

(20.02) Die Volkkammer verabschiedet ein neues Wahlgesetz für die anstehenden Volkskammerwahlen. Im Gegensatz zum Wahlgesetz der BRD ohne eine 5% Klausel. In der BRD streitet man über die Grenzfrage zu Polen und über den Ablauf des Selbstläufers Wiedervereinigung.

(14. März) Die vier Siegermächte, Vertreter von DDR und BRD beraten die Modalitäten zur Herbeiführung der deutschen Einheit.

(18. März) Erste demokratische Wahlen in der DDR. Die CDU-Abgeordnete Bergmann-Pöhl wird Präsidentin der Volkskammer, Lothar de Maizière Ministerpräsident.

(05.04.) “2+4" Gespräche der DDR, BRD und die vier Siegermächte über die Wiedervereinigung bei der deutscher Staaten.

(29. Mai ) Beschluss des DDR-Ministerrats zur Beseitigung aller Grenzsperren zum 1. Juli 1990.

(21. Juni ) Bundestag/Rat und Volkskammer stimmen dem Staatsvertrag BRD/DDR zu. Beide Parlamente kennen die “Oder-Neiße-Linie” als endgültige deutsche Grenze nach Polen an.

(01. Juli ) Inkrafttreten der deutschen Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion.

(31.08.) Der Einigungsvertrag wird unterzeichnet, die DDR wird zum 03. Oktober 1990 Teil der BRD.

(12.09.) Die “2+4-Gespräche” münden in den “Vertrag über die abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland”. Deutschland erhält die Genehmigung der Siegermächte zur Wiedervereinigung und ohne Friedensvertrag die volle Souveränität.

Seit dem 3. Oktober 1990 gibt es ein geeintes Deutschland, zumindest politisch.

Nun muss zusammen wachsen, was zusammen gehört.

Siehe auch


Zur Vertiefung

  • Werner Steven; "DDR Das Ende einer Postanordnung (1889-1991 und die Übergangsvorschriften zur Bundespost)", Neue Schriftenreihe der Poststempelgilde e.V. Heft 138, Oktober 2000
  • Werner Steven. "DDR Postbuch 1947-1989, nach amtlichen Quellen bearbeitet", Braunschweig, Eigenverlag, 2001
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